Rätsel des Wassers auf dem Mond bald gelöst?
Nun heißt es warten. Erst die nachfolgende Analyse der zur Erde gesendeten Daten kann zeigen, ob es am Boden des Kraters Hinweise auf Wasser gibt. Dies könnte allerdings nach Aussage der NASA einige Wochen in Anspruch nehmen.
Schon lange vermuten die Forscher, dass sich auf dem Mond Wasser befindet. Die NASA-Raumsonde Lunar Prospector fand im Jahr 1999 Spuren von Wasserstoff – und damit vermutlich Wasser – dicht unter der Mondoberfläche.
Bereits seit den 1960er Jahren wird vermutet, dass sich tief in den Kratern an den Mondpolen Wassereis verbergen könnte. Die im Juni mit LCROSS gestartete LRO-Sonde machte Infrarotaufnahmen, die diese Vermutung weiter untermauerten, denn in einigen tiefen Kratern am Südpol herrschen offenbar Temperaturen von minus 240 Grad Celsius.
Wie Forscher in der Fachzeitschrift Science im September berichteten, hatten drei verschiedene Weltraumsonden (der indische Orbiter Chandrayaan-1, die älteren Sonden Deep Impact und Cassini) unabhängig voneinander Hinweise auf die Existenz von Wasser auf dem Mond geliefert.
Die drei Sonden, die entweder den Mond umkreist hatten oder an ihm vorbeigeflogen waren, lieferten Hinweise auf chemische Verbindungen aus Wasserstoff und Sauerstoff in der Mondoberfläche, Hinweise darauf, dass eine dünne Schicht aus Wassermolekülen oder Hydroxylradikalen, die im Gegensatz zu Wasser jeweils aus einem Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom bestehen, den Mond in weiten Teilen bedeckt.
Die Forscher glauben, dass die Moleküle allerdings in den obersten Schichten des Mondbodens versteckt sind. In der Science Ausgabe prognostizieren die Forscher bis zu 900 Gramm Wasser pro Tonne Mondgestein, wobei an den Mondpolen die Konzentration am höchsten sein soll.
Wenn auch momentan das Budget der NASA für weitere bemannte Raumfahrtmissionen zum Mond nicht ausreicht, so könnte doch der Fund von Wasser auf dem Erdtrabanten die Diskussion über weitere Missionen oder gar bemannte Mondstationen beflügeln. Wasser ist nicht nur ein lebenswichtiges Element hier auf der Erde, ohne das wir und andere Lebewesen nicht existieren können, auch auf dem Mond wären wir lebensnotwendig auf das wichtige Molekül angewiesen.
Wasser von der Erde auf die Oberfläche des Monds zu transportieren, wäre allerdings sehr teuer. Das Wissen um natürliche Wasservorkommen auf dem Mond würde da sicher die Vision von einer Mondstation wieder aufleben lassen.
Pages: Seite 1 Seite 2