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Das Märchen vom Kinderbuch – Regenwaldvernichtung für Kinderbücher


Indonesischer Regenwald fällt für Papier

Der weltweite Papierbedarf steigt rasant. Laut WWF wurden 1970 weltweit etwa 130 Millionen Tonnen Papier produziert, 2006 waren es aber bereits 381 Millionen Tonnen. Laut WWF wird fast jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Doch woher soll all das Papier kommen?
Das Holz hierfür stammt aus den Wäldern auf der ganzen Welt.
Um seinen immensen Papierbedarf zu stillen, muss Deutschland immer mehr Papier aus anderen Ländern importieren. Deutschland ist weltweit hinter den USA der
zweitgrößte Papierimporteur. Und auch die deutsche Buchproduktion selber wird in immer größerem Maße ins Ausland verlagert, vor allem nach Südostasien.
2008 hat Deutschland rund 121000 Tonnen Bücher importiert, wobei der Großteil aus China kam. Derzeit stammen rund 35 % der deutschen Buchimporte aus China.
Die chinesische Papierindustrie ist aber aufs Engste mit der indonesischen verflochten, welche einen Großteil ihrer Zellstoffe, aus dem Papier hergestellt wird, nach China exportiert.
Die indonesische Papierindustrie wiederum – einer der größten Papierproduzenten der Welt, der auch in Indonesien führend ist, ist der Großkonzern Asia Pulp & Paper (APP) – ist dafür bekannt, dass riesige Flächen natürlichen Urwalds auf ihr Konto gehen. Das Holz wird oftmals sogar durch illegalen Holzeinschlag gewonnen.
Zum einen werden die gefällten Regenwaldbäume direkt zur Produktion von Papier aus Zellstoff aus frischen Holzfasern genutzt. Zum anderen wird Urwald abgeholzt oder abgebrannt, um auf dem Boden Plantagen mit anderen zur Papierherstellung nützlichen Baumarten wie Eukalyptus und Akazien anzupflanzen, die schnell nachwachsen und daher wieder schnell abgeholzt werden können, oder auch Palmölbäume. Wie das produzierte Papier, so wird auch das hergestellte Palmöl (wenn auch zum Teil über Umwege) vor allem in die westlichen Industrieländer exportiert.
Wir in den reichen Industrieländern können uns so wahrlich nicht mehr davon freisprechen, mit der Regenwaldzerstörung am anderen Ende der Welt nichts zu tun zu haben.

Laut WWF hat der Großkonzern APP in der Provinz Riau auf der indonesischen Insel Sumatra rund 40 % der Urwaldvernichtung zu verantworten.
Zudem soll APP laut Schätzungen des WWF rund 70 % des Holzes für die Zellstoffproduktion aus natürlichen Wäldern beziehen.

Wo man früher natürlichen Dschungel mit seiner atemberaubenden Artenvielfalt bewundern konnte, sind heute vielfach nur noch Monokulturen aus Ölpalmen, Eukalyptus und Akazien zu finden. Auf Borneo, der zweiten großen indonesischen Insel, sind nur noch an wenigen Stellen unberührte Regenwälder vorhanden. Riesige Gebiete wurden für die Palmöl- und Papierproduktion zerstört.

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