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Walfang bleibt verboten – trotzdem kein gutes Zeichen


Daher wurde dieses Jahr ein Kompromiss angestrebt, angeblich um das lähmende Patt zwischen Walfangnationen und Walfanggegnern aufzulösen und die IWC wieder zu einem handlungsfähigen Gremium zum Schutz der Meeressäuger zu machen und so auch zu erreichen, dass die Walfangnationen sich an das Moratorium halten.

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Grausamer Walfang

Aber hierzu lag ausgerechnet ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch, der den kommerziellen Walfang wieder erlauben sollte, ein Desaster für die riesigen Meeressäuger.
Nach rund 25 Jahren sollte nun der Walfang wieder erlaubt werden. Zwar sollten die festgelegten Fangquoten für Japan, Island und Norwegen dann geringer sein als die derzeit pro Jahr durchgeführten Fänge und dann bis 2020 wieder sinken, aber erlaubt bleibt erlaubt.
Und wenn das Moratorium erst einmal vom Tisch wäre, würde der kommerzielle Walfang mit Sicherheit bald wieder zur Hochform auflaufen und die Arten an den Rand ihres Ruins treiben, was bereits jetzt schon geschieht.
Außerdem sollte laut dem Kompromisspapier auch der Walfang in Schutzgebieten wieder zugelassen werden. Das Papier sah sogar Fangquoten für Walarten vor, die auf der Liste für gefährdete Arten der Weltnaturschutzunion IUCN stehen, ein fürchterlicher Rückschritt für den Schutz der Wale.

Zum GlĂĽck, wenn man davon in einer solchen Situation ĂĽberhaupt sprechen kann angesichts der fehlenden Durchsetzungskraft des Gremiums, kam dieser Kompromiss nicht zustande. Zumindest das Walfang-Moratorium besteht nun weiter, wenn es auch die Wale nicht wirklich schĂĽtzen kann.

Unsägliches Tierleid

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Getöteter Minkwal mit Kind

Die unsägliche Brutalität und Skrupellosigkeit, die Japan beim Walfang an den Tag legt, wird auch deutlich anhand von Bildern, die von einem australischen Fischerei- und Zoll-Kontrollschiff aufgenommen wurden, und im Februar 2008 veröffentlicht wurden. Japanische Walfänger hatten in der Antarktis einen ausgewachsenen Minkwal mit seinem Jungtier, wahrscheinlich weniger als ein Jahr alt, harpuniert und getötet. Das weibliche Jungtier wurde wohl noch von seiner Mutter gesäugt.
Auf dem Schiff ist ein Banner angebracht, auf dem steht, dass hier legale Forschung unter Berufung auf die ICRW durchgefĂĽhrt werde.
Abartiger geht es kaum!
Die Filmaufnahmen, die von dem australischen Schiff aus von dem brutalen Abschlachten der beiden Wale gemacht wurden, sind in einem Video auf Spiegel Online veröffenlicht.

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Minkmal wird harpuniert

Die australische Regierung hatte das Schiff damals in die Antarktis geschickt, um Beweise dafĂĽr zu sammeln, dass Japan das Moratorium verletzt. Sie strebte damals an, eine Klage gegen Japan vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag einzureichen. Anfang Juni – also noch vor Beginn der diesjährigen IWC-Tagung – machte Australien dies endlich wahr: Es reichte Klage gegen Japan ein wegen der Missachtung des Verbots des kommerziellen Walfangs.
Laut Spiegel Online wird in dieser Klage angeführt, dass Japan zwischen 1987 und 2005 allein in der Antarktis 6800 Minkwale getötet habe, während in den 31 Jahren vor Inkrafttreten des Walfang-Moratoriums dagegen weltweit nur 840 Minkwale getötet worden seien. Außerdem gäbe es klare Beweise dafür, dass die Wale eben nicht zu wissenschaftlichen Zwecken wie von Japan angegeben getötet werden, und daher der Walfang der Japaner gestoppt werden muss.

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