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Die größten Spiegelteleskope der Welt


Seit der Entdeckung des Fernrohrs und der Zeit, da der italienische Astronom Galileo Galilei das erste Fernrohr für astronomische Beobachtungen gen Himmel richtete, sind gut 400 Jahre vergangen.
Im Jahr 1609 veröffentlichte auch Johannes Kepler, der als erster die Bahnen der Planeten um die Sonne präzise berechnete, sein bahnbrechendes Werk „Astronomia nova”.
In Erinnerung an diese für die Astronomie so bedeutenden Errungenschaften und an Galileos Beobachtungen wurde das Jahr 2009 sozusagen als 400. Jahrestag von der Vollversammlung der Vereinten Nationen offiziell zum „Internationalen Jahr der Astronomie” erklärt – vorgeschlagen worden war dies von der „Internationalen Astronomischen Union” (IAU) und der UNESCO.

Seit das erste Fernrohr zur Himmelsbeobachtung eingesetzt wurde, werden immer größere und leistungsfähigere Teleskope gebaut, um das Universum und alle astronomischen Objekte in ihm immer besser untersuchen zu können.

Die größten im optischen und infraroten Wellenlängenbereich betriebenen Teleskope der Welt waren bisher die beiden „Zwillings-” Keck Teleskope auf dem Gipfel des inaktiven Vulkanbergs Mauna Kea auf Hawaii. Deren Primärspiegel besitzen einen Durchmesser von 10 m und sind jeweils aus 36 hexagonalen (sechseckigen) Segmenten zusammengesetzt.

Doch diese wurden nun im Internationalen Jahr der Astronomie gleich doppelt getoppt:
Im Juli wurde nicht nur ein neues größeres Spiegelteleskop mit einem Spiegeldurchmesser von etwas über 10 m eingeweiht, es wurde auch der Grundstein für das zukünftige größte Spiegelteleskop der Welt gelegt, das einen Durchmesser von sagenhaften 30 m besitzen wird.

Das Gran Telescopio Canarias,
das derzeit größte Spiegelteleskop der Welt
auf der Kanaren-Insel La Palma.
[Quelle: Universität von Florida]

Am 24. Juli wurde auf der Kanaren-Insel La Palma das nun größte Spiegelteleskop der Welt von Spaniens König Juan Carlos einge-
weiht und wurde offiziell in Betrieb ge-
nommen. Der Primärspiegel besitzt einen Durchmesser von 10.4 m und besteht ähnlich den Spiegeln der Keck Teleskope aus 36 hexagonalen  Segmenten. Das Gran Telescopio Canarias (GTC) steht in rund 2400 m Höhe auf dem höchsten Gipfel der kleinen Kanaren-Insel, dem Roque de los Muchachos, und wird von der Sternwarte des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC) betrieben. Das Projekt wird größtenteils finanziert von der spanischen und kanarischen Regierung, wobei auch die Europäische Union beteiligt ist und Universitäten aus Mexiko und den USA.

Ebenfalls im Juli wurde der Grundstein für ein noch größeres Spiegelteleskop gelegt, das sog. TMT (Thirty Meter Telescope) mit einem Spiegel von 30 m Durchmesser, das bis 2018 errichtet werden soll.
Das TMT wird dann das größte und leistungsfähigste Spiegelteleskop der Welt sein und noch weitergehende neue Möglichkeiten eröffnen, astronomische Objekte zu untersuchen. Wie das Direktorengremium der „TMT Observatory Corporation” am 21. Juli entschied, wird das TMT wie die beiden Keck Teleskope auf dem rund 4200 m hohen Mauna Kea auf Hawaii errichtet werden.
In der engeren Auswahl für den Standort stand neben dem Mauna Kea auch ein Ort in der chilenischen Atacama Wüste auf dem rund 3000 m hohen Cerro Armazones. Beide Standorte wurden als die für astronomische Beobachtungen am besten geeignetsten angesehen.
Wegen der besonderen atmosphärischen Bedingungen, niedrigen mittleren Temperaturen und der sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit – alles Bedingungen, wodurch sich die Qualität der astronomischen Messungen deutlich verbessert – und wegen der auf dem Mauna Kea bereits vorhandenen optischen/infraroten Teleskope (wie den Keck Teleskopen und dem Subaru Teleskop) wurde schließlich Mauna Kea als Standort ausgewählt.
Durch die Zusammenarbeit mit den dort bereits bestehenden Teleskopen erhofft man sich noch weitgreifendere Forschungsergebnisse.

Das TMT Projekt ist ein internationales Partnerschaftsprojekt vom „Californian Institute of Technology”, der Universität von Kalifornien und einer Organisation von kanadischen Universitäten (ACURA: Associated Canadian Universities for Research in Astronomy). 2008 kam noch das Nationale Astronomische Observatorium Japans (NAOJ) als Kollaborationspartner hinzu.

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