Licht einer Generationen-Supernova beobachtet
Supernovae zur Vermessung des Universums
Supernova-Explosionen gehören zu den faszinierendsten Ereignissen im Weltall, stellen sie doch die gewaltigsten und hellsten Explosionen im Universum dar.
Dabei könnnen sie soviel Licht abstrahlen wie eine ganze Galaxie, bis sie Wochen oder Monate später wieder verblassen. Supernovae des Typs Ia, zu der auch die entdeckte Supernova gehört, stellen sogar die hellste Art von Sternexplosionen dar. Dies macht sie besonders interessant für die Kosmologie, da man mit ihrer Hilfe die beschleunigte Expansion des Universums messen kann. Hierzu sind die Astronomen auf genaue Entfernungsbestimmungen angewiesen.
Die Supernovae des Typs Ia strahlen so hell, dass man sie noch aus weit entfernten Galaxien beobachten kann, und sie besitzen alle eine ähnliche Maximalhelligkeit.
Daher dienen sie als Standardmarken, sog. Standardkerzen, zur Vermessung des Universums. Mit ihrer Hilfe entdeckte man Ende der 1990er Jahre die beschleunigte Expansion des Universums. Eigentlich müsste die Expansion des Universums durch die Wirkung der Gravitation abgebremst werden. Da dies nicht der Fall ist, hat man das Phänomen der „Dunklen Energie“ eingeführt, die für die beschleunigte Expansion des Universums verantwortlich sein soll.
Doch obwohl rund 73 % aller Materie im Universum aus ihr bestehen soll, ist deren Natur noch völlig ungeklärt.
Mit der beobachteten Supernova PTF 11kly erhoffen sich die Forscher nun, die so mysteriöse Dunkle Energie genauer untersuchen zu können.
Doch wie entstehen Supernovae überhaupt?
Die neu entdeckte Supernova könnte den Forschern außerdem helfen, den Entstehungsprozess von Supernovae des Typs Ia im Detail zu untersuchen, denn dieser ist immer noch nicht sicher geklärt.
Supernova-Explosionen entstehen, wenn ein Stern am Ende seines Lebens angelangt ist, wenn z. B. der Kern eines massereichen Sterns in seinem Endstadium ausbrennt und aufgrund seiner Schwerkraft kollabiert, oder wenn ein weißer Zwerg durch äußere Einflüsse eine bestimmte Massengrenze überschreitet und dann kollabiert und explodiert. Der letzte Fall beschreibt eine Supernovae vom Typ Ia.
Akkretiert z. B. ein weißer Zwerg in einem Doppelsternsystem Materie von dem anderen Partner, so lange bis die Masse ein bestimmtes Limit überschreitet, das sog. Chandrasekhar Limit von 1.44 Sonnenmassen, so wird er zunächst kollabieren und dann explodieren.
Ein anderes Szenario beschreibt ein Doppelsternsystem aus zwei weißen Zwergen oder einem weißen Zwerg und einem Neutronenstern. Auch hierbei akkretiert der eine Partner solange Materie des anderen, bis auch hier eine kataklysmische Explosion bei Überschreitung von 1.44 Sonnenmassen stattfindet.
Sogar für Hobbyastronomen zu beobachten
Was die neu entdeckte Supernova aber auch für jeden Hobbyastronomen oder interessierte Sterngucker so interessant gemacht hat, ist, dass die Sternexplosion so hell leuchtete, dass sie sogar mit einfachen Ferngläsern und Teleskopen zu sehen war. Ihre maximale Helligkeit hatte sie am 9. September.
Die Explosion ereignete sich im Sternbild „Großer Bär“, auch „Großer Wagen“ genannt.
Und hier noch ein Video, in dem Peter Nugent erklärt, wo, wann und wie man die Supernova am besten beobachten konnte.
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