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Klimakatastrophe nicht mehr aufzuhalten?


Spätestens seit dem 4. Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen IPCC (Intergovernmental Panel for Climate Change) von 2007 ist klar, dass der Klimawandel menschengemacht ist.
Dass der Klimawandel aber bereits jetzt schon Ausmaße angenommen hat, die unumkehrbare katastrophale Konsequenzen für das Klima auf der Erde und somit auch für uns und die Lebensbedingungen auf diesem Planeten unausweichlich machen, offenbart nun ein neuer Bericht, der im Juni in Brüssel von internationalen Klimaforschern vorgestellt wurde und der als eine Art Folgereport oder Update des 4. Berichts des Weltklimarates angesehen wird: der ”Synthesis Report on Climate Change”. In diesem neuen Bericht scheint man nun zum ersten Mal das zu lesen, was man intuitiv schon längst geglaubt und befürchtet hat, nämlich dass es eigentlich schon zu spät ist und dass wir im Prinzip gar keine Zeit mehr haben, irreversible Konsequenzen des Klimawandels überhaupt noch zu verhindern.

Ein deutlich sichtbares und dramatisches Anzeichen für
den Klimawandel stellt das rapide Abschmelzen des Eises
auf der Erde dar. Nicht nur an den Polen schmilzt das Eis.
Fast alle Berggletscher der Erde sind dabei abzuschmelzen,
so auch auf dem afrikanischen Kilimandscharo in
Tansania, der hier zu sehen ist. Die obere Luftaufnahme
stammt aus dem Jahr 1993, die untere aus dem Jahr 2000.
Der extreme Eisschwund ist deutlich erkennbar.
[Quelle: AFP]

Seit dem Klimareport von 2007 gibt es zahlreiche neue Forschungsergebnisse hinsichtlich des menschlichen Einflusses auf das Klima dieser Erde, die Auswirkungen eines veränderten Klimas auf die Gesellschaft und die Umwelt und die Reaktionen, die nötig sind, um die schlimmsten Konsequenzen des Klimawandels noch aufzuhalten.
Um die neuen Forschungsergebnisse zusammenzutragen und zu bündeln, haben sich führende Klimawissenschaftler im März dieses Jahres in Kopenhagen auf einem Kongress mit dem Thema „Klimawandel: Globale Risiken, Herausforderungen und Entscheidungen” zusammengefunden.
Rund 2500 Teilnehmer aus 80 Ländern waren zugegen, davon vorwiegend Wissenschaftler und Forscher, viele von ihnen trugen bereits zum 4. IPCC Report bei.

Der 39-seitige “Synthese-Report” wurde von einem 12-köpfigen internationalen Forscherteam verfasst auf der Grundlage von mehr als 1400 wissenschaftlichen Fachvorträgen. Unter den Verfassern ist auch der ehemalige Chefökonom der Weltbank Nicolas Stern, der 2006 bereits mit der Veröffentlichung seines „Stern-Berichts” über die Kosten des Klima-
wandels großes Aufsehen erregt hatte.

Immer wieder heißt es: Es gibt eine bestimmte Grenze der globalen Temperaturerhöhung, die nicht überschritten werden darf, eine Art „Umkehrpunkt”, wie es auch in dem Synthese-Report heißt, ab dem irreversible, nicht mehr umkehrbare Klimaveränderungen eintreten könnten. Diese Temperatur wird auf 2°C geschätzt.
Aber immer wieder hieß es auch, dass wir noch Zeit haben – vielleicht noch etwa 10 Jahre -, um dieses Ziel u. a. durch eine langfristige CO2-Emissions-Reduzierung noch in den Griff zu bekommen.
Die mittlere globale Temperaturerhöhung liegt derzeit bei etwa 0.7°C über dem Wert vor der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert.
Der neue Bericht lässt die Hoffnung, noch unter 2°C Erderwärmung bleiben zu können, nun eher schwinden.

Laut dem neuen Report könnten die derzeitigen weltweiten Kohlendioxidemissionen und Emissionen anderer Klimagase wie Methan und Lachgas zusammen genommen bereits ausreichen, um sogar eine Temperaturerhöhung von 2 – 2.4°C zu erzielen.

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