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Klimakatastrophe nicht mehr aufzuhalten?


Die Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre wird von den Wissenschaftlern in sog. ppm angegeben, was für „parts per million” steht und die Anzahl an CO2-Molekülen pro 1 Million Moleküle trockener (von Wasserdampf befreiter) Luft angibt.
Der jeweilige ppm-Wert ergibt sich dann aus der Anzahl der gemessenen Kohlendioxidmoleküle geteilt durch die Anzahl aller Moleküle in Luft einschließlich CO2 selber, nachdem der Wasserdampf aus der Luft entfernt wurde.
(Der Bruch wie z. B. 0.000280 wird dann ausgedrückt als 280 ppm.)
Um ein einheitliches Maß zu erzielen, wird das globale Erwärmungspotenzial aller anderen Treibhausgase in Relation zur Klimawirksamkeit von CO2 gestellt und in sog. CO2-Äquivalenten angegeben.

Vor der industriellen Revolution Mitte des 18. Jahrhunderts betrug die globale atmosphärische Konzentration von CO2 ungefähr 280 ppm, wohingegen derzeit die weltweiten CO2-Emissionen bereits bei einem Wert von 389 ppm (Wert Juni 2009 gemäß NOAA, National Oceanic & Atmospheric Administration, U.S. Department of Commerce) liegen, und sie erhöht sich um ungefähr 2 ppm pro Jahr.
So wie es der IPCC Report von 2007 angab, dürften die weltweiten CO2-Emissionen keinen Wert erreichen, der 400 ppm überschreitet, wenn die globale Temperaturerhöhung innerhalb von 2-2.4°C verbleiben sollte.

Wie der neue Report aber nun anführt, hätten alle klimaverändernden Treibhausgase zusammengenommen bereits jetzt schon eine Konzentration in der Erdatmosphäre erreicht, die langfristig voraussichtlich bereits zu einer Erderwärmung zwischen 2 und 2.4°C führen werde.
Die Konzentration aller Klimagase in der Atmosphäre zusammen genommen einschließlich CO2 betrug 2007 463 ppm CO2-Äquivalente.
Laut Synthese-Report stelle aber bereits eine Konzentration von 450 ppm nur eine Chance von 50:50 dar, um die Temperatur noch auf unter 2 Grad begrenzen zu können.
Im Synthese-Report heißt es:

„So sind die atmosphärischen CO2-Konzentrationen jetzt schon auf einem Niveau, für das
eine globale Erwärmung zwischen 2 und 2.4°C vorhergesagt wird.
Wenn die Gesellschaft die Treibhausgaskonzentrationen auf diesem Niveau
stabilisieren will, dann müssten theoretisch die globalen Emissionen umgehend um
60-80 % reduziert werden
. ……
Da aber solch eine drastische umgehende Reduktion unmöglich ist, werden die
Treibhausgaskonzentrationen in den nächsten Jahrzehnten weiter ansteigen.
Ein Hinausschießen über die atmosphärischen Gaskonzentrationen, die nötig wären,
um die globale Erwärmung auf 2°C zu beschränken, ist daher unvermeidlich
.”

Klare Worte, die die Dramatik unserer gegenwärtigen Situation noch deutlicher
werden lassen, als es noch der IPCC Report getan hat und man es wahrhaben will.

Andererseits lassen einem dennoch auch die Wissenschaftler noch etwas Hoffnung:

„Um das Ausmaß des Hinausschießens zu begrenzen, müssen die Emissionen in naher Zukunft ihr Maximum erreicht haben. ……
Die Schlussfolgerung, die sich sowohl aus dem IPCC Report, als auch späteren Analysen ergibt, ist einfach – umgehende und dramatische Emissionsreduktionen aller Treibhausgase sind nötig, wenn die 2°C-Marke noch eingehalten werden soll.”

Der Synthese-Report gilt als Vorbereitung für den nächsten Weltklimagipfel, der im Dezember dieses Jahres in Kopenhagen stattfinden wird. Auf diesem Gipfel soll für alle Länder für die Zeit nach Auslaufen des Kyoto-Abkommens 2012 eine neue Marschroute für die Verminderung der weltweiten Kohlendioxidemissionen festgelegt werden bzw. der Ausstoß von klimaverändernden Treibhausgasen insgesamt weltweit verbindlich geregelt werden.

Man kann nur hoffen, dass diese Konferenz anders als ihre Vorgänger wirklich einen radikalen Einschnitt bringt und der IPCC Report und sein Update, der Synthese-Report, Wirkung zeigen.
NOCH sind wir die Generation, die die Katastrophe quasi in letzter Minute abwenden
könnte, aber nicht mehr lange!
Ein Aufschieben ist nicht mehr möglich, und die Verantwortung dafür können wir nicht abgeben.

Wie auch die Wissenschaftler in dem Report anmahnen:

„Das Wissen darüber, dass menschliche Aktivitäten das Klima beeinflussen, legt der
modernen Gesellschaft auch die Verantwortung auf zu handeln.”

„Ein Nichthandeln ist unentschuldbar.”

Anhand der offenkundig dramatischen und nicht mehr abzustreitenden Faktenlage wäre ein Nichthandeln oder zu spätes Handeln wahrlich unentschuldbar.

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