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Trauerspiel zum Ende der Klimakonferenz in Bangkok


Ein weiteres desaströses Ende einer Klimakonferenz!
Wieder einmal mehr Rückschläge als Fortschritte! Wieder einmal keine konkreten Ergebnisse und Fortschritte in den großen relevanten Fragen und Problemstellungen!
So oder ähnlich wurde über die letzten Freitag in Bangkok zu Ende gegangene Klimakonferenz in den diversen Medien berichtet.
Am Freitag endete nach zweiwöchiger Tagung die Klimakonferenz in Bangkok, die vorletzte Vorbereitungskonferenz für den Weltklimagipfel, der bereits in 56 Tagen in Kopenhagen beginnt. Auf diesem Gipfel soll ein Nachfolgeabkommen zu dem 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Doch dass ein solches Nachfolgeabkommen, das verbindliche Regelungen für die CO2-Emissionsreduktion für sämtliche Länder vorsehen soll, tatsächlich zustande kommen wird, darf mehr als bezweifelt werden – auch wenn von vielen Regierungsvertretern und Klimaunterhändlern immer noch beteuert wird, dass man ein solches Abkommen wirklich wolle!

Die Zeit für Diskussionen über den Verhandlungstext, der dann auf der Weltklimakonferenz zugrunde liegen wird bzw. zur Abstimmung kommen soll, ist schon fast am Ende. Nur noch einmal – vom 2.-6. November in Barcelona – werden sich die Verhandlungsparteien treffen, bevor es im Dezember in Kopenhagen in die Endrunde geht!

Zum Ausgang der Tagung in Bangkok am 9. Oktober gab Yvo de Boer, der Chef des Klimasekretariats der Vereinten Nationen, eine Pressekonferenz, von der ein YouTube-Video auf der Webseite der Klimaorganisation UNFCCC der Vereinten Nationen zu finden ist.

Aber Yvo de Boer gibt nicht gerade das Fazit, was man zum Ende einer solch wichtigen Vorbereitungskonferenz erwarten würde.

So de Boer:
“Ich glaube, dass die Menschen in der Welt, die Menschen überall ein Recht darauf haben zu wissen, was ihre Regierungen tun werden, um gegen den gefährlichen Klimawandel vorzugehen. Diese Tagung hat gezeigt, dass dies bewerkstelligt werden kann. Alles was wir für den Erfolg benötigen, ist auf dem Tisch. Jetzt müssen wir nur noch unsere Eigeninteressen hintenan und die Interessen der Allgemeinheit maßgeblich in den Vordergrund stellen.“

Nach dieser wohl eher nichtssagenden Einleitung führt er weiter aus:

„Auf dem New Yorker Gipfel vor zwei Wochen haben die Regierungsoberhäupter dieser Welt einen klaren Auftrag erteilt, um dies zu erreichen.
Aber sie haben noch nicht klar gemacht, wie ihre Zusagen genau aussehen und wie diese in die Praxis umgesetzt werden können.
In Bangkok haben die Verhandlungsführer nun rapide Fortschritte gemacht, was die konkreten Wege anbetrifft, ihren Auftrag in die Tat umzusetzen, aber es existieren immer noch einige lang anhaltende Differenzen. …..“

Diese Worte machen wohl mehr als deutlich, dass die Verhandlungen in Bangkok keinerlei konstruktive Ergebnisse geliefert haben, was die konkrete Verhandlungsgrundlage für den Weltklimagipfel in Kopenhagen angeht, eher im Gegenteil! Es bestehen immer noch grundlegende Meinungsverschiedenheiten zwischen den Verhandlungsparteien der verschiedenen Länder.
An konkreten Zusagen fehlt es erst recht. Und von einem klaren Auftrag der Regierungsoberhäupter auf dem New Yorker Gipfel kann man wohl auch nur in der Hinsicht sprechen, dass lediglich allgemein bekundet wurde, dass man gegen den Klimawandel vorgehen müsse, wie es auch Barack Obama in seiner Rede vor der Versammlung getan hatte, ohne dabei aber zu konkreten Zusagen bereit zu sein.

Auch in Bangkok bezogen die US-Unterhändler keine konkrete Position, wie u. a. von Nature berichtet wurde.

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