Obama verliert Glaubwürdigkeit in Klimapolitik
Die Hoffnung, dass die USA auf der Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Dezember
ein Zeichen setzen könnten und mit radikalen Zielen zur Reduktion der CO2-Emissionen ihres Landes mit gutem Beispiel vorangehen, scheint verpufft zu sein.
Letzte Woche hat der US-Energieminister Steven Chu bereits die Hoffnungen gedämpft, dass die USA in Kopenhagen überhaupt einschneidende Emissionsziele festlegen wollen.
Dies war wohl bereits als Vorbereitung von Obamas Auftritt bei den beiden großen Treffen internationaler Staatschefs diese Woche, dem UNO-Gipfel in New York und dem Treffen der G20-Staaten in Pittsburgh, zu sehen.
Während Steven Chu zumindest noch grobe Richtwerte angab, welche Zielsetzungen von den USA nicht erreichbar wären, so äußerte sich Obama in seiner Rede auf dem UNO-Gipfel in New York überhaupt nicht zu konkreten Zielen der USA, was die Reduktion der CO2-Emissionen anbetrifft, obwohl dies von vielen erwartet, zumindest erhofft worden war.
Man hätte hoffen können, dass das Treffen in New York eine Dynamik in Gang setzen könnte, die eine Einigung im Dezember auf dem Weltklimagipfel hin zu einem bahnbrechenden Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll in greifbare Nähe rückt. Doch derlei Hoffnungen wurden bitter enttäuscht.
Auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in New York, bei dem auf Ruf des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon mehr als 100 Staatschefs zusammengetroffen waren, hielt Barack Obama eine pathetische Rede zum Klimaschutz, wie in den Medien berichtet wurde.
Anders als noch sein Vorgänger George Bush, für den das Thema Klimawandel eine unbedeutende bis gar keine Rolle spielte, wollte Obama hier offenbar ein Zeichen setzen und ganz andere Töne anschlagen.
Er kündigte den Beginn einer „neuen Ära” in der Klimapolitik an.
In seiner Rede warnte er vor einer „unumkehrbaren Katastrophe“, wenn die internationale Gemeinschaft nicht mit aller Kraft gegen den Klimawandel vorgehen würde.
„Wenn wir nicht entschieden, schnell und gemeinsam handeln, riskieren wir, künftige Generationen einer unabänderlichen Katastrophe auszuliefern.“ wurde Obama in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 23.09.09 zitiert.
Außerdem führte er aus, dass jetzt schon Konsequenzen des Klimawandels spürbar seien und dass kein Land, wie klein es auch sei, den Folgen des Klimawandels entgehen könne.
Er gab offenbar auch zu, dass die Menschheit zu lange nicht auf die Bedrohung durch den Klimawandel reagiert habe und nicht einmal ihre Bedeutung anerkannt hätte, was auch für sein Land gelte.
So weit, so gut !! Anders noch als sein Vorgänger George Bush hat Obama den Klimawandel als Problem anerkannt, dem massiv und mit aller Kraft entgegengewirkt werden muss.
Doch wer nun glaubt, dass diesen Worten auch Aussagen zu konkreten Zielen zur CO2-Emissionsreduktion seines Landes folgen würden, wurde bitter enttäuscht. Obama führte in keinster Weise aus, wie die Zielsetzungen zur CO2-Emission der USA konkret aussehen werden.
Er versprach lediglich, dass die USA zusammen mit den anderen Industrienationen eine Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen wollten. Andererseits mahnte er die Entwicklungs- und Schwellenländer an, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen, was man wohl eher als eine Farce bezeichnen kann!
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