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Fusionsreaktor ITER bekommt Konkurrenz


Mit einem Radius von 1,3 Metern wird IGNITORs Tokamak etwa zweimal so groß sein wie der Alcator C-Mod, dafür aber wesentlich kleiner als ITERs Tokamak, dessen Vakuum-Kammer einen inneren Radius von rund 6 Metern haben wird. Dagegen kommen im IGNITOR-Tokamak wesentlich höhere Magnetfeldstärken zur Komprimierung des Plasmas zum Einsatz.

Laut Bruno Coppi wird der IGNITOR-Reaktor “eine sehr kompakte und erschwingliche Art von Maschine sein”, die Forschung im Rahmen des Projekts könnte zu “Reaktordesigns führen, die viel kleiner und einfacher wären als dasjenige von ITER”. Und anders als der ITER-Reaktor könnte der IGNITOR-Reaktor schon in ein paar Jahren die Zündung erzielen.
Leider ist die Fertigstellung des riesigen ITER-Reaktors in Südfrankreich und sein Output noch Jahrzehnte weit weg, IGNITOR könnte also schon viel früher bahnbrechende Ergebnisse liefern und die praktische Fusion und ihre kommerzielle Nutzung schneller voranbringen.

Innerhalb der Forschergemeinde gehen die Meinungen darüber durchaus auseinander, welcher Reaktor tatsächlich die Kernfusionsforschung am schnellsten zum Ziel bringen wird, auch was ihre kommerzielle Nutzung anbetrifft. Darüber wird u. a. im Fachmagazin Nature berichtet. Coppi will allerdings sein Projekt als sinnvolle Ergänzung zum ITER-Projekt verstanden wissen und weniger als Konkurrenzprojekt.

Derzeit sind viele Laserfusionsexperimente im Gange, so auch die laserinduzierte Fusion, wie sie derzeit in den USA an der National Ignition Facility in Kalifornien erprobt wird.

Sicher ist, je mehr Ansätze es gibt, die Fusionsforschung schnellstmöglich voranzutreiben, desto besser. Die Konkurrenz zwischen den Projekten kann diese immens beflügeln, ist es doch allerhöchste Zeit, die effizienteste und wohl sauberste aller Energieerzeugungs- methoden endlich auf der Erde in großem Stil zu nutzen.
Aus nur wenigen Gramm Brennstoff kann bei dem Prozess der Kernfusion weitaus mehr Energie produziert werden als aus derselben Menge Brennstoff bei der chemischen Verbrennung von Erdöl, Gas und Kohle, und auch die Kernspaltung ist in dieser Hinsicht weniger vielversprechend.

Die Marschroute ist also klar. Die Frage ist nur, wann es endlich so weit sein wird, bis wir die Kernfusion auf der Erde zur Energiegewinnung nutzen!

[Blogbeitrag von A. Ewers]

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