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Jahreseinstieg mit dem Sternschnuppenstrom der Quadrantiden


Frühaufsteher sollten heute zwischen 06:00 Uhr und 06:30 Uhr in den Himmel blicken.
Dann ist es wieder soweit. Wieder einmal wird ein Sternschnuppenstrom zu beobachten sein, diesmal zwar ein weniger bekannter, aber dennoch einer der stärksten des Jahres.
Das neue Jahr beginnt mit dem Meteorstrom der Quadrantiden, der heute Morgen sein Maximum erreicht.
Die Perseiden, die Leoniden und auch die Geminiden sind einem sicher noch bekannt.
Aber von den Quadrantiden haben weitaus weniger schon einmal gehört.
Diese Sternschnuppen sind nach einem Sternbild benannt, das in modernen Sternkarten nicht mehr auftaucht, das Sternbild Mauerquadrant (lat.: Quadrans Muralis).
Der Radiant, der Punkt am Himmel, von dem die Sternschnuppen scheinbar ausgehen, liegt in diesem Sternbild, das ursprünglich zwischen den Sternbildern Drache und Bärenhüter (Bootes) lag, zwischenzeitlich aber in letzteres mit einbezogen wurde.

Die Quadrantiden weisen ein sehr kurzes, aber intensives Maximum auf, bei dem durchschnittlich 100 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten sind, manchmal sogar bis zu 200.
Allerdings nur in den Stunden um das Maximum herum ist mit einer erhöhten Sternschnuppenrate zu rechnen.
Gemäß Berechnungen im Rahmen des Internationalen Projekts für Radio Meteor Beobachtungen tritt das Maximum der Quadrantiden, für das dieses Jahr um die 120 Sternschnuppen pro Stunde vorausgesagt werden, um 08:20 Uhr MEZ ein. Da es dann bereits zu hell sein wird, um überhaupt Sternschnuppen zu sehen, ist die beste Zeit der Beobachtung heute zwischen 06:00 Uhr und 06:30 Uhr MEZ.

Doch wo kommen die Quadrantiden her, die erstmals im Jahr 1825 beobachtet wurden?
Nicht nur, dass sie nach einem Sternbild benannt sind, das nicht mehr existiert, auch ihr Ursprung war bis vor wenigen Jahren noch nicht bekannt.

Der Astronom Peter Jenniskens, ein Experte in Sachen Meteorschauer, identifizierte den Mutterkörper der Quadrantiden, einen Asteroiden namens 2003 EH1.
Entdeckt wurde er am 6. März 2003, und seine Bahnparameter stimmen gut mit denen der Quadrantiden überein.
2003 EH1 stellt das nicht mehr aktive Überbleibsel eines ehemals viel größeren Kometenkerns dar, der auseinandergefallen ist, wobei neben 2003 EH1 auch die Quadrantiden entstanden sein sollen.
So wären die Sternschnuppen der Quadrantiden dann nichts anderes als die winzigen Staubpartikel, die nach dem Auseinanderbrechen des Kometen entstanden sind und seitdem die Sonne umkreisen. Am Ende ihrer langen Reise, auf der sie mit einer Geschwindigkeit von etwa 140.000 km pro Stunde unterwegs sind, dringen sie in die Erdatmosphäre ein und verglühen, rund 80 km über dem Erdboden.

Und hier finden Sie noch einen Artikel zum Thema in Sky & Telescope mit einer Illustration zum Auffinden des Radianten der Quadrantiden.

[Blogbeitrag von A. Ewers]