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Weltuntergang durch den LHC ?


Wenn in naher Zukunft am Large Hadron Collider (LHC) in der Schweiz Teilchen mit einer Energie von 14000 Milliarden Elektronenvolt aufeinanderprallen werden, steht ein großes Ereignis bevor. So zumindest sieht es die Internationale Forschungskollaboration des “Conseils Europeen pour la Recherche Nucleaire” oder kurz CERN, die seit ihrem 55jährigen Bestehen nunmehr am 20. November mit dem LHC den höchstenergetischen und größten Kreisbeschleuniger der Welt wieder in Betrieb nimmt.

Der Large Hadron Collider (LHC) am CERN

Allerdings – und das befürchten Kritiker dieses Experiments – könnte dieses Ereignis nicht nur für die Welt der Forschung von größter Bedeutung sein, sondern wäre für alles Leben auf diesem Planeten, ja sogar für den Planeten selbst, sprichwörtlich von endgültiger Bedeutung. Und die schlimmsten Visionen dieser auch fachkundigen Kritiker aus dem Bereich der Naturwissenschaften und insbesondere der Physik beschreiben nichts Geringeres als den Untergang der Welt etwa durch die künstliche Erzeugung eines Schwarzen Lochs, eines apokalyptischen Phänomens, welches den gesamten Planeten innerhalb von Minuten regelrecht verschlingen würde. So mancher möchte sich bei derlei Diskussionen ans tiefste Mittelalter erinnert fühlen, wo jeder, der einen wissenschaftlichen, nicht indoktrinations- konformen Fortschritt wagte, sogleich mit einer von Gott gewollten apokalyptischen Bestrafung rechnen musste und darüber hinaus ohnehin in der Hölle zu schmoren hatte.

Mittelalterlicher Holzschnitt
zur Darstellung des Fegefeuers

Dieser Vergleich hinkt natürlich, denn zum einen wird der ge- plante Ausgang der LHC-Experimente unser Weltbild weder revolutionieren, wie dies etwa bei Kopernikus im 16. Jahrhun- dert der Fall war, noch sind die LHC-Experimente – ebenso wie die Einwände der Kritiker – eigentlich nichts Neues.
Das gleiche experimentelle Prinzip, nämlich das Aufeinander- schießen von Hadronen, oder um eine besonders wichtige Sorte, die Protonen, zu nennen, wird schon seit 1971 – übrigens erstmals am CERN – durchgeführt.
Nachdem im Jahr 2000 mit dem RHIC am Brookhaven National Laboratory erstmals ein solches Experiment Kollisionsenergien verwendete, bei welchen die Erzeugung eines Schwarzen Lochs zumindest theoretisch möglich gewesen wäre, entbrannte erstmals eine leidenschaftliche Diskussion um derlei Weltuntergangsszenarien.

Kollisions-Event im ATLAS-Detektor

Offenbar ist der Planet seither aber nicht – jedenfalls so, dass wir es bemerkt hätten – in einem Schwarzen Loch verschwunden, und offenbar hat es die Forscher am CERN ebenso wenig davon abgehalten, die Kollisionsenergie nun auf über 14 TeV hochzuschrauben und so vielleicht ein noch gefährlicheres Experiment zu starten.
Die Energie von 14 TeV entspricht etwa der kinetischen Energie einer 1 mg schweren Fliege, die mit 1 m/s unterwegs ist. Allerdings käme wohl niemand auf den Gedanken, dass beim Zusammenstoß dieser Fliege mit einer Wand eventuell dieser Planet vernichtet werden könnte.
Tatsächlich ist bei einem solchen Experiment nicht die Gesamtenergie, sondern die Energiedichte, also wie viel Energie pro Volumeneinheit konzentriert ist, entscheidend.

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