Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihrem Browser.

UN-Klimakonferenz in Bonn ohne Fortschritte


Vom 6. bis zum 17. Juni waren Regierungsvertreter aus aller Welt zu einer weiteren UN-Klimakonferenz in Bonn zusammengekommen zur Vorbereitung des diesjährigen Weltklimagipfels Ende des Jahres im südafrikanischen Durban.
Doch auch diese Konferenz ist dem erklärten Ziel, der globalen Erwärmung und ihren Konsequenzen effektiv entgegenzuwirken, kein Stück näher gekommen, eher im Gegenteil.
Das Kyoto-Protokoll, das bisher einzige verbindliche internationale Abkommen zur Eindämmung der weltweiten Treibhausgasemissionen, läuft Ende 2012 aus. Damit der Klimaschutz danach nicht ins Leere läuft, muss ein für alle Staaten verbindliches Nachfolgeabkommen verabschiedet werden. Davon ist die Staatengemeinschaft allerdings weit entfernt, obwohl äußerste Dringlichkeit in der Sache geboten ist.
Dies wurde erst kürzlich von der Internationalen Energieagentur IEA und dem Weltklimarat bestätigt.
Laut Angaben der IEA stiegen im Jahr 2010 die CO2-Emissionen auf einen neuen Rekordwert an, geschätzte 30,6 Gigatonnen. Es sei nahezu unmöglich, den allgemein akzeptierten Grenzwert einer globalen Erwärmung um 2 Grad Celsius (gegenüber vorindustriellem Niveau), der laut Forschermeinung nicht überschritten werden darf, wenn unumkehrbare Konsequenzen des Klimawandels vermieden werden sollen, noch einzuhalten.
Die auf der vorletzten Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Rahmen des sog. “Copenhagen Accord” unverbindlich angegebenen CO2-Reduktionsemissionsziele der Länder würden laut IEA, selbst wenn sie stringent umgesetzt würden, nicht annähernd ausreichen, das 2 Grad-Ziel noch einzuhalten. Und auf dem Weltklimagipfel im letzten Dezember in Cancún war die Staatengemeinschaft zwar offiziell übereingekommen, den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Es blieb aber offen, wie hoch die CO2-Emissionsreduktionen der einzelnen Länder ausfallen müssten, um dieses Ziel zu erreichen.

Auch bei den Verhandlungen in Bonn hat sich nichts wesentlich Neues ergeben.
Nach diesen Verhandlungen scheint das Zustandekommen eines neuen rechtsverbindlichen internationalen Klimavertrags im Anschluss an das Kyoto-Protokoll weiterhin mehr als fraglich.
Andererseits gibt es immer noch Streitigkeiten darüber, ob das Kyoto-Protokoll weitergeführt werden soll, ob zentrale Elemente daraus in ein neues Klimaabkommen überführt werden sollen oder ob ein gänzlich neues Klimaabkommen an seine Stelle treten soll.
Würde etwa wie von einigen Staaten gefordert, das Kyoto-Protokoll in der ein oder anderen Art weitergeführt, wären die USA, die es bisher nicht ratifiziert haben, und Länder wie Russland, Japan und Kanada, die ein Fortbestehen des Kyoto-Protokolls ablehnen, nicht mehr bei der Stange zu halten.
Deren Mitwirkung im Kampf gegen den Klimawandel ist aber absolut notwendig, da sie mehr als 80% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen produzieren.

Pages: Seite 1 Seite 2